Stadtmission und Menschen im Einweihungsjahr 1991

Von Karl Böttner

Stadtmissionsgeschichte ist auch immer die Geschichte von Menschen. Wie alt ist unser Saal eigentlich? wird gelegentlich gefragt. Tabea Schmidt wurde 1991 in der Hochphase des Bauens geboren. Heute kommt sie gelegentlich zu Besuch und singt mit ihrer wunderschönen Stimme im Gottesdienst.

 

Carl Constanz wohnte lange Zeit in der Stadtmission. Er leitete die jungen Predigersfrauen beim Putzen und Kehren an, zeigte den Jugendlichen wie man Stühle stellt und lebte für seine seinen Herrn Jesus Christus und seine Stadtmissions-Gemeinde. Er erlebte die Bauphase als altersschwacher Mensch. Junge Männer trugen ihn im Rollstuhl über Baumaterial, Dachlatten und Zementsäcke, hievten ihn durch ein Fenster, damit er an der Bibelstunde teilzunehmen konnte. Er starb 1991 kurz vor der Einweihung.

 

Daniel und Dagmar Goy wollten im neuen Saal heiraten. Dieser war noch sehr roh, doch die die Hochzeit war schön. Papa Otto Goy traute Sohn und Schwiegertochter im Sommer 1991 im unfertigen Saal.

 

Die Fertigstellung verzögerte sich, der Einweihungstermin musste vom Sommer 1991 auf den Herbst verschoben werden. Doch für diese Zeit hatte sich Desiree B. zur Geburt angemeldet. Sie blieb bis nach der Einweihung an ihrem warmen Ort bei Mama und kam im Oktober 91 zur Welt, als der neue Saal in Betrieb war. Später saß sie viele Jahre an der Technik, zuerst an der Seite und auf dem Schoß ihres Bruders und dann eigenverantwortlich.

Tabea Schmidt und Desiree B. leben heute fernab als junge Frauen, schauen gelegentlich vorbei in ihren gleichaltrigen Stadtmissions-Saal, der ihre Heimat war als Kinderstundenkinder, Jungscharler und im Jugendkreis.